Silber für Obst- und Weinbauroboter

Forschungsprojekt "Dionysos" erzielt zweiten Platz beim riz up Genius Ideen- und Gründerpreis.

"Dionysos", in der griechischen Mythologie der Gott des Weines, heißt ein Forschungsprojekt zur Entwicklung eines vollautonomen Wein- und Obstbauroboters. An dem vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) geförderten Projekt sind Agrartechniker von Josephinum Research sowie Smart-Farming-Spezialisten aus dem Studiengang Agrartechnologie & Digital in Zusammenarbeit mit den Firmen CFS-Cross Farm Solution und smartmotions sowie dem Verband Steirischer Erwerbsobstbauern beteiligt. Der Roboter kann selbständig durch Obst- und Weingärten navigieren, Pflegearbeiten durchführen sowie Werkzeuge und Erntegut transportieren. Mit seiner einzigartigen Follow-Me-Funktion - gestützt durch KI und Computer Vision - kann "Dionysos" dem Landwirt sogar autonom folgen, was Zeit sparen und Kosten reduzieren soll. Er kürzlich wurde "Dionysos" beim riz up Genius Ideen- und Gründerpreis mit dem zweiten Platz in der Kategorie "Regional genial" geehrt.

 

Die Digitalisierung und Automatisierung schreitet wie in allen Bereichen auch in der Landwirtschaft mit großen Schritten voran und somit sind Lenksysteme, Melkroboter, N-Sensoren, usw. längst keine Seltenheit mehr. Auch die Robotik kommt in der Landwirtschaft vermehrt zum Einsatz und die Agrarroboter-Konzepte nehmen stetig zu. Genau hier setzt auch das Projekt „Dionysos“ an.

„Dieser Roboter ist in der Lage, die Zwischenräume der Rebstöcke beziehungsweise Obstbäume selbständig zu mähen. Die Navigation erfolgt mittels 2D-Lidar-Technologie, somit ist der eigentliche Arbeitsgang, das Mähen der Zwischenräume, sowie auch das Umdrehen und Einfahren in die nächste Reihe vollautomatisch möglich“, berichtet Johannes Zuser, Absolvent des Studiengangs Agrartechnologie & Digital Farming, und zusammen mit Leopold Rupp (Miteigentümer von CFS) und Georg Linsberger (wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Josephinum Research und Lektor im Studiengang) einer der Väter des neu gegründeten Unternehmens.

 

Zweiter Platz ein Riesenerfolg

Und kaum gegründet, hatte das „Dionysos“-Team gleich allen Grund zum Jubel: Beim zum 22. Mal vergebenen riz up GENIUS Ideen- und Gründerpreis im Haus der Digitalisierung in Tulln setzte sich das Projekt gegen mehrere dutzend Konkurrenten durch und wurde letztendlich mit dem zweiten Platz in der Kategorie „Regional genial“ ausgezeichnet. Gesponsert wurde der 2. Preis im Wert von 4.000 € vom riz up, der Gründeragentur des Landes Niederösterreich.  Knapp 100 niederösterreichische Geschäftsideen hatten die Chance genutzt und für den Preis eingereicht, die Jury bewertete nach den Kriterien Innovation, Kundennutzen und Realisierbarkeit.
Für so ein Erfolgsprojekt braucht es viele gute Ideen, Leidenschaft, vielfältiges Know-how und Zusammenarbeit. Insofern bin ich sehr dankbar für die Erfahrung, welche unsere Studierenden durch die enge Mitarbeit bei derartigen F&E Projekten sammeln dürfen", so der Studiengangsleiter Markus Gansberger am Campus Francisco Josephinum der FH Wiener Neustadt in Wieselburg.

Neben Gansberger, den Lektoren Georg Linsberger und Peter Riegler-Nurscher, den Absolventen Johannes Zuser und Helmut Steinkellner, dem Unternehmenspartner CFS Cross Farm Solution GmbH und natürlich dem Studierendenteam um Lukas Schmidbauer, Florian Moser und Florian Ortner gehörte auch das StartUp Center der FH Wiener Neustadt zu den Vätern des Erfolgs. Durch die Unterstützung von Leiter Thomas Wally und seinem Team kam es erst zur Einreichung beim riz up Award und unterstützen nunmehr das Team beim Firmenaufbau.

 

Zusätzliche Funktionen bereits in Planung

Aufgrund der Tatsache, dass sich Dionysos in den ersten Tests bereits sehr gut geschlagen, jedoch ein auf das Mähen beschränktes Einsatzgebiet hat, beschäftigt sich das Entwickler- und Gründungsteamteam (Johannes Zuser, Leopold Rupp und Georg Linsberger) bereits mit weiteren möglichen Einsatzmöglichkeiten, um den Roboter besser auslasten zu können.

Eine Möglichkeit den Roboter anderweitig einsetzen zu können wäre zum Beispiel ein Einsatz bei der Obst- und Weintraubenernte. Er dient dabei als Trägerfahrzeug für die Obstkisten und verfolgt bei der Ernte eine Person im Obst- oder Weingarten, welche das Erntegut in die Kisten befördert. Sind die Kisten voll, soll der Roboter autonom aus dem Obst- oder Weingarten fahren und eine neue leere Obstkiste holen. Insofern kann sich die Person primär auf die Erntetätigkeit konzentrieren und muss sich nicht, um das Weiterfahren bzw. den Transport des Erntegutes kümmern.

Veröffentlicht am 10.10.2023